Naumburger Kreis

Seit ihrer Gründung liegt ein wesentlicher Aktivitätenschwerpunkt der Unmündigen in der intensiven Ausarbeitung von eigenständigen Positionen, im Transportieren dieser Standpunkte in die Öffentlichkeit über politische Kandidaturen, (ungewöhnliche) Aktionen und Beteiligung an aktuellen Diskussionen und in der aktiven Suche nach Mitstreitern für eine gemeinsame antirassistische Perspektive.

Aus dem letztgenannten Ziel nach Vernetzung mit gleichgesinnten Individuen und Gruppen resultierte die „Bundeskonferenz von jungen MigrantInnen“ vom 23. bis 25. Mai 1997 in Naumburg. Im Anschluss an die Tagung „Selbstorganisationen der Jugendlichen ausländischer Herkunft und interkulturelle Verbandsarbeit“ vom 14. – 16. Juni 1996 in Frankfurt initiierten die Unmündigen in Kooperation mit anderen Selbstorganisationen diese Nachfolgekonferenz, deren TeinehmerInnen sich alsbald als „Naumburger Kreis“ benannten.

Unter dem Titel „Lebensmittelpunkt Deutschland – Fremdbestimmung oder Selbstbestimmung junger MigrantInnen der 2. und 3. Generation“ kamen auf dieser Tagung über 30 TeilnehmerInnen aus verschiedenen deutschen Städten zusammen, darunter auch der Kieler Autor Feridun Zaimoglu, einer der Initiatoren des später entstandenen Netzwerks „Kanak Attak“. Drei ReferentInnen (Guillermo Aparicio: „Können Fremde die Fremdbestimmung überwinden?“, Giovanni Sciurba: „Identität ist eine Sache der Entscheidung oder warum es bisher nicht gelungen ist, eine organisierte Interessenvertretung, die nationalitätenunabhängig ist, ins Leben zu rufen“ und Zübeyde Alver (von den Unmündigen): „Erfahrung und Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Rassismus im Alltag“) lieferten anregende Thesen, um die in AGs und auf Plenen intensiv gestritten wurde. Die in Naumburg angestoßene Diskussion und hergestellte Vernetzung resultierten u.a. in der Nachfolgekonferenz „Mechanismen des Rassismus und der Ausgrenzung“ vom 14. – 16. Mai 1999 in Oberursel.

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